Weg frei für die europaweite Vermarktung der richtungweisenden Innovation aus der Technischen Hochschule Mittelhessen

Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBT) hat für das neuartige Durchstanz- und Verbundbewehrungssystem CLIXS nach einer umfassenden Prüfung die Europäische Technische Bewertung (ETA) erteilt. Damit erfolgt zugleich die Aufnahme in die Liste der gültigen ETAs durch die Europäische Organisation für Technische Bewertung (EOTA). Die patentierten Systeme kommen im Stahlbetonbau zum Einsatz und wurden über einen längeren Zeitraum an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) im Labor für Baustoffkunde und Massivbau entwickelt. Das von der TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH betreute Durchstanz- und Verbundbewehrungssystem verfügt bereits seit mehreren Jahren über die nationale Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung sowohl für Deckenplatten als auch für Fundamente und Bodenplatten.

Die Europäische Technische Bewertung (European Technical Assessment, ETA) gilt als allgemein anerkannter Nachweis zur technischen Zuverlässigkeit eines Bauproduktes im Sinne der Bauproduktenrichtlinie in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Sie wird auf der Grundlage umfangreicher Tests der Produkteigenschaften wie Standfestigkeit, Wärmeschutz, Stabilität und Langlebigkeit sowie entsprechender Qualitätssicherungsmaßnahmen erteilt. Eine Zulassung umfasst dabei alle wichtigen Produktmerkmale, welche für die Erfüllung der baurechtlichen Anforderungen in den Mitgliedsstaaten bedeutsam sind. Damit bietet die ETA eine europarechtskonforme, unabhängige und auf das Produkt zugeschnittene Möglichkeit, die Erfüllung der Bauwerksanforderungen nachzuweisen.

Insbesondere im Hochbau werden Flachdecken heute sehr häufig hergestellt. Da die Spannweiten dieser Deckenplatten und somit die Stützenlasten immer größer werden, sind in vielen Fällen Einbauteile für den Nachweis einer ausreichenden Sicherheit gegen Durchstanzen erforderlich. Darunter versteht man eine Beschädigung, die dadurch entsteht, dass der Pfeiler bei Belastung die Decke durchbohrt. Das von Prof. Dr.-Ing. Gerd Günther an der Technischen Hochschule Mittelhessen entworfene Durchstanzbewehrungssystem umfasst einteilige (Z-Bleche) und zweiteilige (L-Bleche) Bewehrungselemente und stellt einen neuartigen Weg zur Verstärkung von Stahlbetondecken dar. Diese Bewehrungselemente sind sowohl in Ortbeton als auch in Halbfertigteilen einsetzbar und erstrecken sich über die volle Höhe der Bewehrung. Die Einbauteile können überdies in Fundamente und Bodenplatten eingesetzt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen ermöglicht die Verwendung der zweiteiligen Bewehrungselemente in Halbfertigteilen eine sehr viel schnellere und damit kostengünstigere Installation. Darüber hinaus zeichnen sich die Systeme durch ihre hohe Tragfähigkeit aus.

„Wir freuen uns sehr über die Erteilung der ETA. Sie stellt nach der Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung einen zusätzlichen wichtigen Schritt für die zunehmende Verbreitung unseres Produktes dar “, unterstreicht Prof. Gerd Günther, Hochschullehrer für das Fachgebiet Massivbau und Baustatik an der Technischen Hochschule Mittelhessen und Leiter des TransMIT-Projektbereiches für Materialprüfung und Bewertung im Bauwesen. „Wir betrachten dies als weitere Bestätigung für die hohe Qualität unserer Entwicklung und damit zugleich als Anerkennung für unsere langjährige Arbeit.“

„Wir sind sehr dankbar für die Beauftragung und ununterbrochene Unterstützung durch das Präsidium der Technischen Hochschule Mittelhessen bei der Begleitung und Realisierung des Projektes“, ergänzt Dr. Peter Stumpf, Geschäftsführer der TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer. „Wir freuen uns, dass dadurch eine Erfindung der THM nun europaweit angewendet wird. Ohne die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur durch die THM über so viele Jahre wäre die praktische Durchführung des Vorhabens nicht denkbar gewesen. Vor allem aber ist es dem Einfallsreichtum und der unermüdlichen Ausdauer und Beharrlichkeit von Prof. Gerd Günther zu verdanken, dass diese technologische Innovation erfolgreich umgesetzt werden konnte.“

Unter dem Markennamen CLIXS ist das neuartige Durchstanz- und Verbundbewehrungssystem gegenwärtig Teil des Sortiments des international tätigen Systemanbieters von intelligenten Lösungen und Produkten für den modernen Beton- und Ingenieurbau BETOMAX. Detaillierte Informationen unter www.betomax.de.

Notiz für die Redaktion
Die TransMIT GmbH erschließt und vermarktet - mit rund 180 Angestellten - im Schnittfeld von Wissenschaft und Wirtschaft professionell die Potenziale von rund 7.000 Wissenschaftlern von mehreren Forschungseinrichtungen in und außerhalb Hessens. Direkt aus den drei Gesellschafterhochschulen der TransMIT GmbH (Justus-Liebig-Universität Gießen, Technische Hochschule Mittelhessen und Philipps-Universität Marburg) bieten derzeit 162 TransMIT-Zentren innovative Technologien und Dienstleistungen aus den Bereichen Biotechnologie/Chemie/Pharmazie, Medizin und medizinische Technologie, Technik/Ingenieurwissenschaften, Kommunikation/Medien/Literatur, Unternehmensführung/Management, Informations- und Kommunikationstechnologie an. Der Geschäftsbereich Patente, Innovations- und Gründerberatung widmet sich der Bewertung (Marktanalyse, Patentrecherche), dem Schutz und der Umsetzung von inter-/ nationalen Innovations- und Wachstumsvorhaben. Das Geschäftssegment IT-Solutions bietet Dienstleistungen rund um den effizienten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie. Die TransMIT-Akademie führt Weiterbildungsveranstaltungen zu neuen Technologien und Entwicklungen durch. Die TransMIT GmbH hat bei mehreren Rankings im Auftrag verschiedener Bundesministerien jeweils den Platz 1 unter den 21 größeren Technologietransfer-Unternehmen in Deutschland erreicht. Zu den Kunden der TransMIT GmbH zählen namhafte Unternehmen aus den Branchen Pharma/Medizin, Biotechnologie, Chemie, Automobil, Anlagen- und Maschinenbau, Elektrotechnik, Optik, Informationstechnologie, Neue Medien, Telekommunikation sowie Handel und Dienstleistung. Referenzprojekte sind u.a. das Mathematikmuseum zum Anfassen, H-IP-O (Hessische Intellectual Property Organisation), Aktionslinie hessen-teleworking, Aktionslinie hessen-biotech! sowie das Wissenschaftsportal der European Polymer Federation (EPF). Gegründet wurde die TransMIT GmbH 1996 als Gemeinschaftsprojekt der mittelhessischen Hochschulen, Volksbanken und Sparkassen sowie der IHK Gießen-Friedberg. Sie verfügt über Büros an den Standorten Marburg, Gießen, Friedberg, und Frankfurt am Main.

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