Projekt zur Verbesserung der Versorgungsqualität in der letzten Lebensphase wird mit 2 Millionen Euro aus Mitteln des Innovationsfonds gefördert

Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat bekanntgegeben, dass das von der TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH eingereichte Projekt „Analyse und Verbesserung des sektor- und bereichsübergreifenden Schnittstellen- und Verlegungsmanagements in der Palliativversorgung“ eine umfangreiche Förderung in Höhe von 1.994.520,00 Euro erhalten wird. Das Projekt wird ab 1. April 2018 innerhalb der Förderungsdauer von drei Jahren von einem Konsortium unter der inhaltlichen Leitung des TransMIT-Projektbereichs für Versorgungsforschung realisiert. Die Gesamtprojektsteuerung übernimmt die TransMIT als Koordinator. Zu den Konsortialpartnern gehören das Universitätsklinikum Gießen und Marburg, die Gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Dienste, der AWO Stadtkreis Gießen mbH, das Deutsche Krankenhausinstitut e.V., die BIG direkt gesund sowie die Technische Hochschule Mittelhessen. Um die hohe Qualität der Forschung und den Praxistransfer sicherzustellen, sind die Altenheime und Pflegezentren Main-Kinzig-Kreis, die Hessische Kassenärztliche Vereinigung sowie der Hessische Städte- und Gemeindebund ergänzend eingebunden.

In Deutschland verbringen etwa 80% der sterbenden Menschen ihre letzten Lebenstage in stationären Einrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegeheime oder Hospize. Ein nicht unerheblicher Anteil dieser Krankenhauspatienten und Heimbewohner wird nochmals in andere Institutionen oder aber innerhalb der eigenen Einrichtung verlegt. Grundsätzlich stellen jedoch Verlegungen eine bedeutsame Herausforderung mit verschiedenen Risiken in der Versorgung Sterbender dar. Darüber hinaus gibt es auch Hinweise dafür, dass Sterbende zu häufig und zu lange kurativ – etwa onkologisch oder auch intensivmedizinisch – behandelt werden, obwohl diese einer ausschließlich palliativen Behandlung zugeführt werden sollten. Vor diesem Hintergrund und auf der Basis bereits durchgeführter Studien zielt das durch den Innovationsfonds geförderte Projekt auf eine grundlegende Verbesserung der Versorgungssituation und damit der Lebensqualität der Sterbenden. Mit dem Projekt wird ein wachsendes soziales Zukunftsproblem aufgegriffen und Lösungsansätze erarbeitet, welche pilotweise u. a. auch in Einrichtungen der Stadt Gießen umgesetzt werden sollen.

In den verschiedenen Phasen des Projektes werden dabei zunächst auf Basis einer Erfassung und Analyse der aktuellen Verlegungspraxis Sterbender mittels Repräsentativbefragungen von Krankenhäusern, Pflegeheimen und Hausärzten und unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstandes Leitlinien zum Verlegungsmanagement Sterbender für Krankenhäuser und Pflegeheime entwickelt, die dann in einem hierfür geeigneten Projektmanagement modellhaft in die Praxis eingeführt werden. Ermöglicht wird das Vorgehen auch durch technologische Assistenzsysteme. Die Implementierung in je einem Krankenhaus und Pflegeheim erfolgt in Hessen, die übrigen Projektphasen sind für einen deutschlandweiten Transfer angelegt.

„Die positive Entscheidung des Innovationsausschusses ist ein großer Erfolg für die Versorgungsforschung in der mittelhessischen Region“, betont Prof. Wolfgang George, Leiter des TransMIT-Projektbereichs für Versorgungsforschung und verantwortlich für die inhaltliche Projektkoordination, stellvertretend für die beteiligten Konsortialpartner. „Wir freuen uns sehr, dass wir nun eine Möglichkeit erhalten, unsere anspruchsvollen Ziele während der verschiedenen Projektphasen Schritt für Schritt zu verwirklichen. Wir sind zuversichtlich, dass wir durch unser Vorgehen die Verlegungshäufigkeit auf eine reproduzierbare Größe senken können. Dabei haben wir nicht nur die Verbesserung der Lebens- und Versorgungsqualität der Sterbenden sowie die Zufriedenheit ihrer Angehörigen und Familien im Blick, sondern auch eine signifikante Entlastung der betroffenen Berufsgruppen, also insbesondere Pflegekräfte und Ärzte in den Pflegeheimen und Krankenhäusern.“

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland. Die aktuell zur Förderung veröffentlichten Projekte stießen nach Angaben des Vorsitzenden des Innovationsauschusses bei den Vertretern der Kassen, der Leistungserbringer, der Ministerien einschließlich Expertenbeirat auf breite Zustimmung, weil sie neue, überzeugende und zukunftsweisende Ansätze vorgelegt haben.

Der G-BA hat seit dem 1. Januar 2016 den Auftrag, neue Versorgungsformen, die über die bisherige Regelversorgung hinausgehen und Versorgungsforschungsprojekte, die auf einen Erkenntnisgewinn zur Verbesserung der bestehenden Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung ausgerichtet sind, zu fördern. Die Bundesregierung hat zu diesem Zweck einen Innovationsfonds aufgelegt. Die zur Verfügung stehende Fördersumme beträgt in den Jahren 2016 bis 2019 jeweils 300 Millionen Euro jährlich. Hierbei sind 225 Millionen Euro für die Förderung neuer Versorgungsformen und 75 Millionen Euro für die Versorgungsforschung vorgesehen.

Notiz für die Redaktion
Die TransMIT GmbH erschließt und vermarktet - mit rund 180 Angestellten - im Schnittfeld von Wissenschaft und Wirtschaft professionell die Potenziale von rund 7.000 Wissenschaftlern von mehreren Forschungseinrichtungen in und außerhalb Hessens. Direkt aus den drei Gesellschafterhochschulen der TransMIT GmbH (Justus-Liebig-Universität Gießen, Technische Hochschule Mittelhessen und Philipps-Universität Marburg) bieten derzeit 162 TransMIT-Zentren innovative Technologien und Dienstleistungen aus den Bereichen Biotechnologie/Chemie/Pharmazie, Medizin und medizinische Technologie, Technik/Ingenieurwissenschaften, Kommunikation/Medien/Literatur, Unternehmensführung/Management, Informations- und Kommunikationstechnologie an. Der Geschäftsbereich Patente, Innovations- und Gründerberatung widmet sich der Bewertung (Marktanalyse, Patentrecherche), dem Schutz und der Umsetzung von inter-/ nationalen Innovations- und Wachstumsvorhaben. Das Geschäftssegment IT-Solutions bietet Dienstleistungen rund um den effizienten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie. Die TransMIT-Akademie führt Weiterbildungsveranstaltungen zu neuen Technologien und Entwicklungen durch. Die TransMIT GmbH hat bei mehreren Rankings im Auftrag verschiedener Bundesministerien jeweils den Platz 1 unter den 21 größeren Technologietransfer-Unternehmen in Deutschland erreicht. Zu den Kunden der TransMIT GmbH zählen namhafte Unternehmen aus den Branchen Pharma/Medizin, Biotechnologie, Chemie, Automobil, Anlagen- und Maschinenbau, Elektrotechnik, Optik, Informationstechnologie, Neue Medien, Telekommunikation sowie Handel und Dienstleistung. Referenzprojekte sind u.a. das Mathematikmuseum zum Anfassen, H-IP-O (Hessische Intellectual Property Organisation), Aktionslinie hessen-teleworking, Aktionslinie hessen-biotech! sowie das Wissenschaftsportal der European Polymer Federation (EPF). Gegründet wurde die TransMIT GmbH 1996 als Gemeinschaftsprojekt der mittelhessischen Hochschulen, Volksbanken und Sparkassen sowie der IHK Gießen-Friedberg. Sie verfügt über Büros an den Standorten Marburg, Gießen, Friedberg, und Frankfurt am Main.

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