Das Kooperationsnetzwerk für die regionale Medizinwirtschaft „timm“ und Wissenschaftler der Philipps Universität Marburg haben erfolgreich Gelder aus dem neu geschaffenen „Hessischen Patentfonds“ für die Weiterentwicklung eines innovativen Verfahrens zur Diagnose von Diabetes mellitus eingeworben.

Diabetes ist die Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts, allein in Deutschland gibt es ca. sechs Millionen diagnostizierte Diabetiker. Zu spät erkannt oder unzureichend therapierte Diabetes mellitus schränkt nicht nur die Lebensqualität und Lebenserwartung der Betroffenen erheblich ein, sondern verursacht auch hohe Kosten. So entfallen etwa zehn bis 15 Prozent des gesamten Gesundheitsbudgets in Deutschland allein auf die Behandlung der Diabetes.

Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist eine frühe Diagnose äußerst wichtig. Etwa drei Viertel aller Fälle werden mehr oder weniger zufällig bei Routineuntersuchungen festgestellt. Ein Schritt in Richtung einer schnelleren und zuverlässigen Diagnose der Krankheit ist den Forschern der Philipps Universität Marburg mit einem neuen Verfahren im Tierversuch gelungen. In dem nun geförderten Forschungsprojekt soll die neue Technologie für die Anwendung am Menschen geprüft werden. Den Patienten werden dabei neue, radioaktiv markierbare Peptide verabreicht. Mit Hilfe standardisierter, bildgebender Verfahren kann der behandelnde Arzt dann feststellen, ob im Körper noch Insulinproduzierende Zellen vorhanden sind oder nicht und eine geeignete Therapie einleiten.

Dr Martin Behe   Prof Gotthardt
Bildunterschrift:
Dr. Martin Behe
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Prof. Gotthardt

„Ich freue mich sehr, dass unsere langjährige Forschung nun belohnt und durch den Fonds unterstützt wird.“  sagte Dr. Martin Béhé, der zusammen mit seinem Kollegen Prof. Martin Gotthardt die Technologie maßgeblich entwickelt hat. „Wenn wir in klinischen Studien zeigen können, dass unsere Erfindung in der Humanmedizin gute Ergebnisse liefert, haben wir ein Werkzeug in der Hand, das die Diagnostik des Diabetes entscheidend verbessert." ergänzte er.

Gerade im Hinblick darauf, dass die Zahl der Diabetes-Patienten in den kommenden Jahren infolge falscher Ernährungsgewohnheiten und mangelnder Bewegung voraussichtlich rasant zunehmen wird, ist es auch aus ökonomischer Sicht von großer Bedeutung, die Patienten möglichst frühzeitig behandeln und so Langzeitschäden der Erkrankung verhindern zu können.

Das Projekt wird mit 160.000 Euro aus dem „Hessischen Patentfonds“ unterstützt. Das Ziel ist nun, weitere Forschungsergebnisse zu sammeln, um Unternehmen aus der Pharmaindustrie für eine Lizenzierung der zum Patent angemeldeten Technologie gewinnen zu können. Gelingt das, dann kann die Forschung direkt von der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft profitieren - und weitere hoffnungsvolle Projekte verfolgen.

Das Kooperationsnetzwerk „timm“ wird die Umsetzung des Forschungsprojektes auch zukünftig koordinierend begleiten und damit mithelfen, über projektorientierte Kooperation von Wissenschaftlern mit Unternehmen die regionale Medizinwirtschaft als Zukunftsbranche weiter zu stärken.

 
Notiz für die Redaktion

Über timm
timm Technologie & Innovation Medizinregion Mittelhessen ist das Kooperationsnetzwerk für die mittelhessische Medizinwirtschaft, das bei der regionalen Patentverwertungsagentur TransMIT GmbH angesiedelt ist.

timm arbeitet mit Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, dem Universitätsklinikum, Wirtschaftsförderern der Region, Städten und Kommunen zusammen.

Durch die enge Vernetzung und Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft soll das enorme Potenzial, über das die Region Mittelhessen in der Medizinwirtschaft verfügt, nutzbar gemacht werden.

Das Projekt wird vom Land Hessen und der Region gemeinsam finanziert. Partner sind die Wirtschaftsförderer der Region, die Rhön-Klinikum AG, die Weiss Klimatechnik GmbH und der Verein MitteHessen e.V.. timm wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Fonds für Regionale Entwicklung kofinanziert.


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